Schutzgebiete in Tirol

Landschaftsschutzgebiete » Mösli

Das Hochmoor Mösli wurde aufgrund seiner einzigartigen Landschaft mit hochwertigen Feuchtgebietsbeständen, sowie seiner besonderen landschaftlichen Schönheit unter Schutz gestellt.

Kurzsteckbrief

Fläche:
207,5 ha
Standort:
Flirsch (Landeck)

Landschaftsschutzgebiet seit 2010

Lage

Der Ort Flirsch liegt im Stanzer Tal zwischen Landeck und dem Arlberg und besteht aus mehreren Ortsteilen und Weilern auf beiden Seiten des Flusses Rosanna. Das Landschaftsschutzgebiet Mösli hat eine Fläche von ca. 200 ha und reicht bis hin zu den Moränengruppen unterhalb des Riffler-Ferners.

Landschaftsausstattung:

Im Groben können im Schutzgebiet folgende sieben Naturräume bzw. vegetationskundlich gut voneinander abgrenzbaren Lebensräume beschrieben werden:

  • Hochmoor mit offenem See und Verlandungsbereichen
  • Quellfluren
  • Moräneneinhänge und Gletschervorfeld (Nivale Zone)
  • Silikatblockfluren und Felsfluren
  • Subalpine Bürstlings-Weiderasen
  • Subalpine bis alpine Zwergstrauchbestände
  • Subalpiner Lärchen-Fichten-Zirben-Hochwald

Die Landschaft ist in sich sehr gut gegliedert und durch dieselbe erdgeschichtliche Vergangenheit geprägt. Die gewaltige, seitlich des gesamten Hochtales gelegene Zwischenmoräne, zwischen dem Hauptgletscher vom Riffler-Ferner herab und einem kleinen Seitengletscher eines Nebengipfels (nördlich vorgelagert), prägt neben kleineren Moränenwällen, ebenso wie die zahlreichen Quellaustritte aus den Blockhalden, diese alpine Landschaft. Die Blockhalden – mit mehr oder weniger großen Felsblöcken – und die Terrassen, die höchstwahrscheinlich ebenfalls auf Bergstürze nach dem Rückzug des Gletschers und damit auf die glaziale Vergangenheit zurückzuführen sind, unterstreichen die Schönheit und Charakteristik dieser eindrucksvollen alpinen Hochtalsituation. Die nächst höhere Stufe ist dann eindeutig im Gebiet des Gletschervorfeldes und damit auch durch das Tiroler Naturschutzgesetz geschützt.

Besonderheiten

Das Landschaftsschutzgebiet weist vor allem deshalb eine derartig hohe Wertigkeit auf, weil die gesamten Vegetationsverhältnisse in ihrem mosaikartigen Bestehen nicht nur von gegenwärtiger Vielfalt geprägt sind, sondern gleichzeitig ein offen liegendes, die Landschaft präsentierendes Geschichtsbuch der Pflanzendeckenentwicklung dieses Alpenbereiches darstellen. Die gesamte Entwicklung, von Vergletscherungen der Eiszeit über die ersten Rückzüge mit Pioniervegetation aus Flechten und Moosen mit ersten Zwergsträuchern bis zu Hochmooren und geschlossenen Waldformationen, ist im Gebiet vorhanden.