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Schneideried
Schneideried

Das Gebiet des Egelsees und eines Teiles seiner unmittelbaren Umgebung ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen und für das Netzwerk Natura 2000 gemeldet.

Kurzsteckbrief

Fläche:
3,63 ha
Standort:
Kufstein

Natura 2000 Gebiet seit 2000

Im Juni 2000 wurde der Egelsee aufgrund der Erfordernisse der FFH-Richtlinie als Natura 2000 Gebiet an die Europäische Kommission nachgemeldet.

Lage

Der Egelsee liegt im Bezirk Kufstein im Bundesland Tirol. Er liegt direkt an der Grenze zu Deutschland und steht u.a. aufgrund seines beträchtlichen See- und Teichrosenbestandes unter Naturschutz.

Er zählt zu den Natura 2000 Gebieten und ist, zusammen mit dem Pfrillsee, dem Längsee und dem Hechtsee, als einer der Thierberger Seen bekannt. Er umfasst eine Gesamtfläche von ca. 3,6 ha und liegt auf einer Seehöhe von 550 Metern. Seine Maximaltiefe beträgt 8,2 m.

Landschaftsausstattung:

Das Natura 2000 Gebiet „Egelsee“ umfasst einen naturbelassenen See (ca. 2,7 ha) sowie die Uferzone, welche aufgrund ihres einzigarten Hochmoorkomplexes in das Schutzgebiet miteinbezogen wurde (ca. 0,6 ha). Hochmoore sind mineralsalzarme, saure und nasse Lebensräume mit einer an diese extremen Bedingungen angepassten Flora und Fauna. Außerhalb des Schutzgebietes befindet sich, als Übergang von einer wertvollen Pfeifengraswiese zur geschützten Uferzone, ein hochwertiges Niedermoor.

Flora und Fauna:

Eine besonders nennenswerte Pflanzenart im Hochmoorkomplex ist das stark gefährdete Schneideried (Cladium mariscus), welches auf der Roten Liste ausgewiesen ist. Das gegen Stickstoffsalze empfindliche Schneideried geht an fast allen ihren mitteleuropäischen Standorten zurück. Aus diesem Grund ist der Egelsee ein besonders wertvolles Biotop für diese geschützte Pflanzenart. Im Hochmoor an der Uferzone sind u.a. auch Moosbeeren, Torfmoos, Rosmarinheide, Besenheide und der rundblättrige Sonnentau vertreten.

Das Niedermoor, außerhalb des Schutzgebietes, umfasst eine Vielzahl von Pflanzenarten, wie z.B. Fieberklee , Blutweiderich, Blutwurz, Gilbweiderich und Wasserminze.

Auch das Rosengewächs Mädesüß, welches in der Pflanzenheilkunde als Aspirin-Ersatz verwendet werden kann, ist auf diesem nährstoffreichen Gebiet vertreten.

Der Egelsee verfügt mitsamt seinem umliegenden Feuchtgebiet über eine Vielzahl von Tieren, wie z.B. Heuschrecken, Libellen und Mooreidechsen. In den Pfützen der Uferzone fühlen sich auch die Gelbbauchunken besonders wohl.